ANTRÄGE 2022


SARS-CoV2-Testkapazitäten in Bayern sichern und ausbauen!

27.01.2022 

 

Antrag der Abgeordneten Katharina Schulze, Ludwig Hartmann, Christina Haubrich, Gülseren Demirel, Thomas Gehring, Jürgen Mistol, Verena Osgyan, Tim Pargent, Stephanie Schuhknecht, Gisela Sengl, Florian Siekmann, Benjamin Adjei, Kerstin Celina, Barbara Fuchs, Elmar Hayn, Claudia Köhler, Andreas Krahl, Eva Lettenbauer und Fraktion (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

 

Der Landtag wolle beschließen:

 

Die Staatsregierung wird aufgefordert, die Testkapazitäten in Bayern flächendeckend zu sichern und auf Maximum auszubauen bzw. hochzufahren, und dabei unter anderem auch folgende Punkte beachten:

  • flächendeckendes Antigenschnelltest-Angebot sicherstellen
  • Kindertestungen in Schnelltestzentren flächendeckend gewährleisten
  • PoC PCR-Tests bzw. PoC NAT-Tests nutzen und das Angebot möglichst ausbauen
  • Ausbau der PCR-Gurgel-Pool-Testmöglichkeiten (Beispiel Österreich), um diese in kritischer Infrastruktur sowie bei vulnerablen Gruppen zu nutzen
  • Sicherstellung der PCR-Pool-Lolli-Tests in Kitas und Schulen
  • Ausbau der (Labor)Testkapazitäten zur Sicherstellung möglichst schnellen Ergebnisse der PCR-(Pool)-Tests: so sollten auch Apotheken, veterinärmedizinische und andere Labore, sowie Kliniken, Ärzt*innen und Hilfsorganisationen gezielt eingebunden werden sowie auf möglichst hohen Grad der Digitalisierung und Robotisierung der Abläufe gesetzt werden
  • Infrastruktur- sowie Kapazitätenausbau mit einer klaren Teststrategie der Staatsregierung für das Jahr 2022 absichern, um den Anbietern klare Rahmenbedingungen zu geben.

Begründung:

 

Schnelle und genaue Ergebnisse durch den Aufbau der PCR-(Labor)-Kapazitäten, das Hochfahren von Pooltestungen sowie ein flächendeckender Zugang zu Schnelltestzentren sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Teststrategie sowie das Kontrollieren der Pandemie in Bayern für kommende Wochen und Monate. Angesichts des starken Anstiegs der Infektionszahlen aufgrund von Omikron-Welle, sind die Labore mit der Auswertung der Einzel-PCR-Tests zunehmend überfordert und die Kapazitäten werden knapp. In Zukunft soll deshalb auf die Priorisierung bestimmter Gruppen und auf mehr Antigenschnelltests gesetzt werden, um die Labore nicht komplett zu überlasten. Denn das wäre fatal – ein PCR-Testergebnis, der zu spät kommt, verursacht nur weitere Probleme.

 

Nichtsdestotrotz sind und bleiben PCR-Tests die genaueste Option für einen Ausschluss einer SARS-CoV-2-Infektion und das Hochfahren der Kapazitäten bleibt dringend geboten. Denn nur so kann gesichert werden, dass Kinder nicht unnötig lang in Quarantäne sein müssen oder dass Menschen, die in der Pflege, als Pflegende Angehörige, oder im Gesundheitsbereich tätig sind, sicher arbeiten und vulnerable Gruppen versorgen können. Die Staatsregierung hat in letzten zwei Jahren versäumt, die Kapazitäten hochzufahren und auszubauen und den Betreibern eine Perspektive bzw. Planungssicherheit zu geben. Auch jetzt kann und muss das Hochfahren der Testkapazitäten möglich sein. Der Infrastrukturausbau sowie die Kapazitätssteigerung werden nur gelingen, wenn viele unterschiedlichen privaten sowie kommunalen Anbieter eingebunden werden, und wenn sie eine langfristigere Strategie der Staatsregierung erkennen. Nur dann werden sie in den Ausbau investieren und das wirtschaftliche Risiko eingehen.

 

Dabei müssen auch Möglichkeiten der Reihen- bzw. Pooltestung verstärkt genutzt sowie ausgebaut werden und mehr auf Digitalisierung gesetzt werden. Das PCR-Pooltestangebot (Lolli Tests) an Schulen in Kitas darf unter dem Mangel nicht leiden, sondern soll sichergestellt bzw. hochgefahren werden. Auch das gezielte Nutzen der PoC PCR-Tests bzw. PoC NAT-Tests sowie der Ausbau des Angebots wäre gerade für die kritische Infrastruktur, für Kinder und Pflegende Angehörige von Vorteil, um Infektionen sehr schnell und verlässlich zu erkennen.

 

Die Nachfrage nach Antigenschnelltests wird n och zunehmen. Es ist wichtig, dass der Zugang zu einem Schnelltestzentrum flächendeckend gewährleistet ist und dass auch alle Zentren Kindertestungen durchführen sowie nur solche Schnelltests verwenden, die bei Omikron ausreichend sind.